Fahrplanwechsel: erste Verschlechterungen im Bahnverkehr für Kaufbeuren

Einen Vorgeschmack auf die Verschlechterungen, die die Inbetriebnahme des elektrischen Zugverkehrs auf der Linie Lindau–Memmingen–München für Kaufbeuren und das Ostallgäu mit sich bringen, erleben die Fahrgäste ab dem Fahrplanwechsel am 13. Dezember 2020.

Kritisch sehen das die Kaufbeurer Grünen von Ortsverband und Stadtratsfraktion Kaufbeuren. So verlängert sich die Fahrzeit der im 2-Stunden-Takt verkehrenden Regionalexpresslinie Kempten–München um mindestens 13 Minuten, teilweise sogar noch mehr. Der Zug wird nämlich in Buchloe vom neuen ECE (Eurocity-Express), der von Zürich über Memmingen nach München verkehrt, überholt und muss deshalb diese Zwangspause einlegen.

„Ich selber bin davon direkt betroffen, da auch die Anschlüsse in Kaufering nach Landsberg wegfallen. Ich bin nun gezwungen, komplett auf`s Auto umzusteigen, um in die Arbeit und wieder nach Hause zu kommen“
Marcus Kühl, Mobilitätsbeauftragter des Kaufbeurer Stadtrats

Wer zu den fraglichen Zeiten trotzdem schneller in München ankommen will, muss in den ECE umsteigen und die entsprechenden Fahrpreise zahlen – Vergünstigungen wie etwa das Bayernticket gelten dort nicht. Auch für Pendler mit Monatskarten wird es teurer, wenn sie nicht die längeren Fahrzeiten in Kauf nehmen wollen.

Ab Dezember 2021 fahren die jeweiligen Züge aus Kempten dann gar nicht mehr nach München, weswegen zu den entsprechenden Zeiten in Buchloe auf jeden Fall umgestiegen werden muss. Zusätzlich werden die umsteigefreien Verbindungen von Füssen nach München halbiert.

Aus diesem Grund muss die Region auf eine Elektrifizierung der Bahnlinie von Buchloe über Kaufbeuren und Kempten in Richtung Lindau drängen, um Kaufbeuren und das Ostallgäu als Mitglieder der Metropolregion München nicht weiter von der Landeshauptstadt abzuhängen.