Waren die massiven Rodungsarbeiten in den Wertachauen Kaufbeuren zulässig?

Dass ein Wald regelmäßig gepflegt, also durchforstet wird, das ist ein völlig normaler Vorgang im Rahmen einer geordneten Waldwirtschaft. Dass einzelne unbedingt notwendige Arbeiten zur Verkehrssicherung, zum Beispiel in Folge eines Sturms gibt, sofort stattfinden müssen, auch das ist völlig in Ordnung.

Doch was sich in der vergangenen Woche, also seit Montag, 22.5.2023, in den Wertachauen zugetragen hat, sieht nicht unbedingt nach sofort notwendigen Maßnahmen zur Verkehrssicherung aus. Es haben massive Baumfällarbeiten stattgefunden. Bereits bis Mittwoch, 24.5.2023 sollen laut eines uns vorliegenden Schreibens des BUND Naturschutz Ortsgruppe Kaufbeuren rund 50 Bäume gefällt worden sein.

Art und Umfang der hier stattgefundenen Rodungsarbeiten werfen viele Frage auf, zudem diese dann auch noch außerhalb der gesetzlichen Fristen erfolgten. Deshalb hat unser Bürgermeister am Freitag, 26.5.2023 die Stadtverwaltung Kaufbeuren um Stellungnahme über die Zulässigkeit der Rodungsarbeiten in den Wertachauchen gebeten.

„Ich denke, hier herrscht großer Aufklärungsbedarf. Nicht nur unsere Bürgerinnen und Bürger, sondern auch ich als Mitglied des Stadtrats und zweiter Bürgermeister möchte wissen, wie es zu dieser großflächigen Aktion kommen konnte bzw. ob diese Arbeiten zulässig waren.“

Oliver Schill, Bürgermeister

Am Samstag hat Bürgermeister Oliver Schill die Information erhalten, dass die weiteren Arbeiten einzustellen sind. Die Begründung für die Einstellung lautet: Der Artenschutz wurde nicht ausreichend geprüft.

Gut, dass sich unsere Verwaltung dem Sachverhalt annimmt. Sie wird dann bestimmt nach eingehender Prüfung Stellung nehmen und die Bürgerinnen und Bürger sachgerecht informieren.