Prüfsteine für die Stadtratswahl. Allgäuer Zeitung vom 12.03.2014. 12. März 201412. März 2014 Die Allgäuer Zeitung hat die Stadtratsfraktionen zu wichtigen Themen der Stadtpolitik befragt und die Antworten am 12. März 2014 unter dem Titel „Prüfsteine für die Stadtratswahl” veröffentlicht. Für Bundnis 90/Die Grünen antwortete Stadträtin Ulrike Seifert. Die Anzahl der Zeichen, die für jede Antwort zu Verfügung standen, waren vorgegeben. Wie wollen Sie die Altstadt vor dem drohenden Aussterben retten? „Wohlfühlen“ ist der Schlüssel zum Erfolg. Dies gilt sowohl fürs Wohnen, als auch fürs Einkaufen. Wir wünschen uns, dass ein Einkauf von Lebensmitteln möglich ist, genauso wie ein vielfältiges Angebot an Kunst und Kultur. Öffentliche Angebote gehören zurück in die Zentren. Wir sind für eine Stadtpolitik, die alle an einen Tisch holt, aber auch aktiv beim Leerstand und Denkmalschutz hilft. Nur gemeinsam können wir die Altstadt beleben. „Neue Zentren“ mit Angeboten, die wir schon im Übermaß haben, lehnen wir ab. Eisstadion – Neubau oder Sanierung oder…..? Nicht ein Ja-Nein-Bürgerbegehren, sondern der Dialog mit den Bürgern sollte im Vordergrund stehen. Gehört Eissport zur Identität, zur Tradition unserer Stadt? Diese wichtige Frage sollten wir als Stadtgesellschaft im Konsens beantworten, zumal Eissport auch Breiten- und Schulsport umfasst. Es geht nicht nur um Eishockey. Unser Ziel: Ein Sportentwicklungsplan, der auch ein Eisstadion entsprechend den Bedürfnissen der Bürger und Vereine enthalten kann. Sanierung oder Neubau wäre dann der nächste kreative Schritt. Flächenfraß und Flächenmanagement – welcher Weg ist bei der Ausweisung neuer Wohnbau- und Gewerbegebiete richtig? Der Flächenverbrauch ist laut Landesamt für Umwelt eines der bedeutendsten Umweltprobleme in Bayern. Wir sind daher für eine Stadtentwicklung, die möglichste ohne Flächenverbrauch auskommt. Innenentwicklung hat Vorrang vor der Ausweisung von Bauflächen im Außenbereich. Wir setzen auf die Stadt der kurzen Wege. Auf einen gezielten Stadtumbau mit Stadtförderprogrammen, den Rückbau von versiegelter Fläche sowie auf eine konstruktive Zusammenarbeit mit den Nachbargemeinden bei der Gewerbeansiedlung. Wie sieht die Familienpolitik der Zukunft aus? Familien brauchen ein passendes Umfeld für ihr Lebensmodell, für ihre individuelle Zukunft. Kinderbetreuung ist eine Voraussetzung dafür. Der Ausbau ist jedoch nicht alles. Die Qualität ist entscheidend, wie auch bei den Ganztagsangeboten der Schulen. Wenn wir hier mehr als üblich investieren, dann können wir nur gewinnen. Auch Arbeitsplätze vor Ort sind besonders wichtig. Denn „Pendelzeit“ ist verlorene Familienzeit. Kinder wollen auch selbst bestimmen, wo es lang geht. Für sie soll mitgestalten möglich werden. Soll die Stadt vage Vorgaben machen und das Fliegerhorst-Areal ansonsten Investoren überlassen oder selbst aktiv werden und das ganze teilweise ganz oder teilweise nutzen? Die Stadt hat die Planungshoheit. Gemeinsam mit den Bürgern sind klare Ziele zu entwickeln, wohin es mit dem Fliegerhorst-Gelände gehen soll. Denn wir planen heute die Stadt von morgen. Wir als Stadtgesellschaft sind dabei dem Gemeinwohl verpflichtet, haben also ökonomische, aber auch ökologische und gesellschaftliche Aspekte im Blick. Innerhalb dieser Leitplanken sind Investoren willkommen. Mit einer „Bürger-Energie-Genossenschaft“ könnten wir auf dem Areal direkt hier vor Ort in die Energiewende investieren. Was macht ein lebenswertes Kaufbeuren aus? Wenn in unserer Stadt von Morgen alles zueinander passt: wohnen, arbeiten, einkaufen, sich bilden, sich erholen usw., wir in Vielfalt friedlich und solidarisch zusammenleben und unsere Familien in Zukunft wirklich im Zentrum stehen. Alles umrahmt von intakter Natur, hier vor Ort und nicht irgendwo.
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