NEIN zu Gewalt an Frauen

Am Tag gegen Gewalt an Frauen am 25.11.2022, setzten in der Sparkassenpassage unterschiedliche Kaufbeurer Organisationen, die Gleichstellungsstelle der Stadt Kaufbeuren, der Gleichstellungsbeirat Kaufbeuren und Stadträte ein gemeinsames deutliches Zeichen gegen Gewalt an Frauen. Mit der virtuellen Fahne „Nein zu Gewalt an Frauen – frei leben ohne Gewalt“, mit Infoständen und Aktionen wurde auf das Thema aufmerksam gemacht.

Laut EU-Kommission erfährt jede dritte Frau in Europa mindestens einmal im Leben körperliche oder sexualisierte Gewalt. Dass dabei Frauen aus allen Bevölkerungsschichten – unabhängig von der Einkommensschicht, dem Kulturkreis oder Religionszugehörigkeit – betroffen sein können, betonte Bürgermeister Oliver Schill. Erschüttert zeigte sich Schill angesichts der hohen Zahl an Gewalttaten, die täglich verübt werden – sei es physische oder psychische Gewalt:

Die Probleme müssen benannt und mithilfe engagierter Menschen und deutlicher Maßnahmen dagegen vorgegangen werden!

Häusliche Gewalt in Familie und Partnerschaft ist kein Einzelschicksal. Sie existiert in allen gesellschaftlichen Schichten – leider oft unerkannt.

Bürgermeister Oliver Schill

Jede dritte Frau in Deutschland erlebt seit ihrem 15. Lebensjahr körperliche und/oder sexualisierte Gewalt. Statistisch gesehen sind das mehr als 12 Millionen Frauen. Jeden Tag versucht ein Mann eine Frau zu töten. Jeden dritten Tag gelingt der Femizid.

Ulrike Seifert, Vorsitzende des neuen Gleichstellungsbeirates der Stadt Kaufbeuren stellte die anwesenden Mitglieder des Beirats vor und wies auf die Notwenigkeit der tatsächlichen Umsetzung von Gleichstellung hin:

Gleichstellung hilft gegen Gewalt an Frauen, denn Geschlechtsspezifische Gewalt dient der Abwertung und Unterdrückung von Frauen und Mädchen und der Ausgrenzung von allen Menschen, die nicht in die weithin vorherrschende zweideutige Geschlechterordnung passen.

Der beste Schutz ist der Abbau von Ungerechtigkeiten und Diskriminierung. Es ist Aufgabe von allen Menschen die Welt so zu gestalten, dass wir alle gleichberechtigt, selbstbestimmt und frei von Gewalt leben können!

Ulrike Seifert, Vorsitzende des Gleichstellungsbeirats der Stadt Kaufbeuren

Anschließend trugen die Mitglieder des Gleichstellungsbeirats und Vertreterinnen von Amnesty International Kaufbeuren, von SKF/Frauenhaus Kaufbeuren, und dem Arbeitskreis Asyl ihre Forderungen vor. Sie forderten ein gesellschaftliches Umdenken, Zu häuslicher Gewalt einen neuen Aktionsplan und ein Gesamtkonzept zur Bekämpfung von Gewalt an Frauen dass konkrete Maßnahmen vorsieht und mit einem umfassenden Budget und ausreichend Personal ausgestattet ist. Es gelte vermittelte Geschlechterbilder kritisch zu hinterfragen, gegen Hate Speech und digitale Gewalt im Netz konsequent vorzugehen.

Mit der Aktion wollen alle Mitwirkenden auch eine breite Diskussion anstoßen, um die Bürgerschaft zu sensibilisieren, Hilfesysteme bekannt zu machen und der Gewalt ein Ende zu setzen.