MdL Thomas Gehring: „Ich will wissen, was vor Ort los ist.“

Zu Besuch an der Konradin-Grundschule in Kaufbeuren: Der Grüne-Landtagsabgeordnete Thomas Gehring (r.), begleitet von den Grünen-Stadträten Ulrike Seifert (nicht im Bild) und Oliver Schill (l.). Foto: Ulrike Seifert.

Der Allgäuer Landtagsabgeordnete Thomas Gehring war zu Besuch an der Konradin-Grundschule. Anlass war die abgewiesene Petition der Kaufbeurer Eltern.

Wie bekannt wandten sich die Eltern der Kaufbeurer Konradin-Grundschule im vergangenen Juli dieses Jahres mit einer Petition an den Bayerischen Landtag. Zuständig war dort der Bildungsausschuss, dem auch der Grüne-Bildungspolitiker Thomas Gehring angehört. Er war es auch, der als so genannter Berichterstatter für die Berücksichtigung der Petition plädiert hatte. Doch die Mehrheit stimmte dagegen. „Die Petition war eindeutig ein Hilferuf der Eltern“, so der Allgäuer Landtagsabgeordnete, weshalb er am vergangenen Montag die Kaufbeurer Schule besuchte. Denn: „Ich will wissen, was vor Ort los ist.“

Im persönlichen Gespräch mit Schulleiter Rektor Arthur Müller informierte sich Thomas Gehring zunächst über die Hintergründe der Petition. Anschließend berichtete Rektor Müller über die aktuelle Unterrichts- und Betreuungssituation an seiner Schule mit ihren etwa 400 Grundschülern. Insbesondere die Themen sonderpädagogischer Förderbedarf, Inklusion und Schulsozialarbeit wurden vertieft. Gehring berichtete seinerseits, dass das Kultusministerium auf seine Bitte hin zugesagt hatte, ihm rechtzeitig für das Gespräch in Kaufbeuren detaillierte Informationen zur Konradin-Grundschule an die Hand zu geben. Doch leider Fehlanzeige. „Ich werde das Kultusministerium noch einmal mit Nachdruck an seine Hausaufgaben erinnern“, bekräftigte Gehring seinen noch ausstehenden Informationsbedarf. Auch nahm der Landtagsabgeordnete Gehring ganz konkrete Anliegen aus Kaufbeuren mit nach München, um diese im Gespräch mit dem zuständigen Kultusministerium zu erörtern.

Für die Kinder unserer Stadt sind wir immer zuständig.

Begleitet wurde Gehring von den Grünen-Stadträten Ulrike Seifert und Oliver Schill. „Das war mir ganz wichtig. Denn Schule funktioniert nur im Zusammenspiel zwischen Freistaat und Stadt. Wenn wir hier anfangen, Zuständigkeiten zu diskutieren, dann sind zuallererst unsere Kinder die Verlierer“, so der Landtagsabgeordnete Gehring. Und Stadtrat Schill ergänzt: „Für die Kinder unserer Stadt sind wir immer zuständig.“ Schill spricht hier aus seiner Elternsicht. Denn seit vielen Jahren engagiert er sich für die Belange der Kinder und Eltern, sowohl im Elternbeirat der Schrader-Grundschule, als auch im Gesamtelternbeirat der Stadt Kaufbeuren.

Selbstverständlich waren auch die Elternvertreter der Konradin-Grundschule zum Gespräch eingeladen. Doch waren sie leider verhindert, weshalb Schill im Auftrag von Thomas Gehring die Eltern über die wesentlichen Gesprächsinhalte informieren wird.

Das Bildungssystem Bayern ist auf Kante genäht. Die Petition war ein Hilferuf.

Nach dem Gespräch fasste Thomas Gehring zusammen: „Das Bild, das ich mir hier vor Ort machen konnte, ist das Bild einer überdurchschnittlich engagierten Schulfamilie.“ So widmet sich die gesamte Schule mit herausragendem Einsatz dem Thema Inklusion und pflegt dazu effektive Kooperationen. „Ich sehe aber auch, dass sich dieses Engagement aus einem enormen Einsatz an Freizeit speist. Es zeichnet sich hier ganz deutlich eine Belastungsgrenze ab. Für mich bestätigt sich: Unser Bildungssystem Bayern ist auf Kante genäht. Nur der ganz persönliche Einsatz jeder einzelnen Lehrkraft verhindert, dass die Nähte platzen. Doch wie lange können das die Lehrkräfte hier noch so mittragen?“, fragt sich Bildungspolitiker Thomas Gehring. „Und genau das haben die Kaufbeurer Eltern auch selbst so wahrgenommen. Deshalb bleibe ich dabei: Die Petition war ein Hilferuf. Und unsere Aufgabe ist es, dies ernst zu nehmen, und uns darum zu kümmern.“