Lückenhafter ÖPNV in Kaufbeuren – GRÜNE KF äußern sich zum Brief des Betriebsrats der VG Kirchweihtal

Die zunehmenden Ausfälle im Linienverkehr der VG Kirchweihtal beschäftigen auch die Kaufbeurer GRÜNEN. Die in einem Brief geäußerte Kritik des Betriebsrats wurde auch innerhalb der Fraktionsgemeinschaft GRÜNE/FDP diskutiert.

„Die Äußerungen des Betriebsratsvorsitzenden beschreiben offenbar gravierende Mängel bei unserem örtlichen Stadtbusunternehmen. Ich verstehe dies als einen Hilferuf, der gehört werden muss“, stellt Marcus Kühl, Beauftragter des Stadtrats für Umwelt und Mobilität dabei fest.

Als ersten Schritt sieht er die Verwaltung der Stadt als Aufsichtsbehörde in der Pflicht, die Zustände zu untersuchen und, wo nötig, für Verbesserungen zu sorgen.

Bürgermeister Oliver Schill sorgt sich vor allem um eine mögliche Verschärfung der Situation. „Mit dem 9-Euro-Ticket schafft die Bundesregierung für die nächsten drei Monate ein äußerst attraktives Angebot im öffentlichen Personennahverkehr. Auf diese zusätzliche Belastung muss die VG Kirchweihtal reagieren können. Mitarbeitende, die jetzt bereits an der Belastungsgrenze sind, können und dürfen da nicht die Leidtragenden sein.“

Ein weiteres Problem sieht Holger Jankovsky, Kinder- und Jugendbeauftragter der Stadt Kaufbeuren. Durch Ausfälle im Schulverkehr wird es für viele Schüler, auch aus dem Umland, schwieriger rechtzeitig zum Unterricht zu erscheinen. „Elterntaxis könnten zunehmen, dabei ist dies aber weder für die Förderung der Selbständigkeit von Kindern und Jugendlichen, noch verkehrstechnisch sinnvoll“, so Jankovsky.

Marcus Kühl sieht in der Krise aber auch eine Chance: „Eventuell böte die momentane Situation auch die Möglichkeit durch einen Gutachter klären zu lassen, ob grundsätzliche Änderungen beim Betrieb unseres örtlichen ÖPNV sinnvoll sind.“