Holger Jankovsky, Stadtrat und Beauftragter für Kinder und Jugendliche, konnte am letzten Jugendhilfeausschuss wieder einen umfassenden Bericht über seine Tätigkeiten in den vergangenen neun Monaten vorlegen. Den vollständigen Bericht lest ihr hier:
Bericht des Beauftragen für Kinder und Jugendliche der Stadt Kaufbeuren
Tätigkeit
Seit meinem letzten Bericht am 22.03. dieses Jahres wurden von mir folgende Termine absolviert:
23.03. Jugendsprechstunde im Eckpunkt
05.04. Jugendforum
30.04. Vorbereitung Stadtranderholung
03.05. Gespräch über Pfandringe in Kaufbeuren im Eckpunkt und Elternabend Kulturwerkstatt
18.05. Eckpunkt mit Jugendforumssprecher
22.06. Lenkungsgruppe “Sozialer Zusammenhalt Neugablonz”
25.06. Mithilfe beim Zirkusevent der Kulturwerkstatt
01.07. Verleihung des Guggenmoos-Preises für Kinderlyrik in Irsee
04.07. Treffen mit Jugendforumssprechern im Eckpunkt
11.-16.07. Mithilfe bei Aufbau und Durchführung des Lagers von Artistica-Anam-Cara e.V beim Tänzelfest
08.-13.08. Stadtranderholung Kaufbeuren
28.08. Eröffnung Prideweek
02.09. Jugendsprechstunde mit Ekin Deligöz, parlamentarische Staatssekretärin und Max Deisenhofer, MdL, im Eckpunkt
16.09. Besuch im JUZE Kaufbeuren
23.09. Eröffnung Utopia
10.11. Jahrestagung mit SJR Kaufbeuren
11.11. Förderung von Nachwuchsbands am Candlelightshopping
Der Kontakt zu Jugendlichen und Ehrenamtlichen lebt viel vom informellen Austausch und Kurzkontakt. Neben Präsenz auf offiziellen Terminen ist daher eine gute uns stete Vernetzung mit den lokalen Akteuren notwendig. Nicht erwähnt sind daher in dieser Auszählung eben viele Gespräche, die sich im Rahmen meiner Tätigkeit am Rande ergeben, sowie zum Beispiel bei der ehrenamtlichen Mitarbeit an der Kasse der Kulturwerkstatt.
Jugendarbeit KF und Corona
Die gute Nachricht: Jugendarbeit findet wieder statt. Viele Jugendgruppen und Verbände haben mit ungeheurem Einsatz und Engagement ihre Arbeit auch während der Pandemie mit kreativen Mitteln fortsetzen können.
Gleichzeitig haben aber viele Gruppen aufgrund fehlender Angebote auch Mitglieder verloren. Zwei Jahre Pandemie heißt auch zwei Jahre fehlende Nachwuchsarbeit. Dies betrifft eben nicht nur die Gewinnung von Kindern und Jugendlichen für Angebote der Jugendarbeit, sondern auch die Gewinnung neuer ehrenamtlicher Betreuer und Jugendleiter.
Der Jugendleiternachwuchs entsprang zumeist aus den eigenen Gruppen und Angeboten. Durch den Wegfall der Angebote in den letzten zwei Jahren konnten hier aber wenige neue Jugendleiter gefunden werden, viele haben auch wegen Wegzug zur Ausbildung und Studium, aber auch aufgrund der schwierigen Situation in den letzten Jahren aufgehört.
Der Bayerische Jugendring BJR führt deshalb im Auftrag des Sozialministeriums eine sogenannte Aktivierungskampagne durch. Die Kampagne hat zwei Bestandteile: Zum einen geht es um eine bayernweite Medienkampagne für Kinder und Jugendliche, die auf die vielfältigen Angebote von Jugendarbeit aufmerksam macht. Zum anderen geht es um Fördermaßnahmen, die vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie Perspektiven für Kinder und Jugendliche schaffen, die Partizipationsmöglichkeiten junger Menschen stärken und die Jugendarbeit unterstützen.
Neben dieser Kampagne und der guten Arbeit unserer hauptamtlichen Mitarbeitenden im Stadtjugendring Kaufbeuren, sind aber auch wir als Stadtrat und Stadtverwaltung gefragt. Ehrenamtliche sind ein hohes Gut. Unsere Aufgabe besteht in der Anerkennung und Wertschätzung dieser wertvollen Arbeit. Ehrenamtliche Arbeit muss daher von uns stets gefördert und auch erleichtert werden.
Ergebnisse aus dem Jugendforum
Im April diesen Jahres konnte endlich wieder ein Jugendforum in Kaufbeuren stattfinden. Besonders lobend erwähnen möchte ich, dass zu diesem Termin viele meiner Stadtratskolleg:innen erschienen sind und in Kontakt mit den Jugendlichen getreten sind. Unser Kaufbeurer Jugendforum, veranstaltet durch die Schülerorganisation Kaufbeuren und dem Stadtjugendring, ist etwas Besonderes. Im Gegensatz zu Jugendparlamenten bietet es eine besonders niederschwellige Möglichkeit für alle Kaufbeurer Jugendlichen mit ihren Wünschen und Vorstellungen an Mandatsträger und Stadtverwaltung heranzutreten. Im Folgenden möchte ich die von den Jugendlichen erstellten Ideen und Forderungen nochmal aufzeigen. Denn sie zeigen klar, dass unsere Jugend von heute sich sehr viele Gedanken um die Gesellschaft, um Nachhaltigkeit und um ihre Zukunft macht, und eben nicht wie oft einseitig und lapidar dargestellt nur an Party und Vergnügen denkt.
Innenstadt:
Uns ist aufgefallen, dass…
… in der Innenstadt immer weniger los ist.
Unser Vorschlag:
• Mehr Treffpunkte schaffen auch draußen
• Leerstand verbieten
• Besonders cool fänden wir ein Buch-Café
Bildung
Uns ist aufgefallen, dass…
… viele Schüler:innen durch Corona abgehängt wurden und wir in der Digitalisierung
Nachholbedarf haben.
Unser Vorschlag:
• Kostenfreie Räumlichkeiten und Lernprogramme für alle (Büchercafé)
• Austausch mit dem Stadtrat zur Digitalisierung
Nachhaltigkeit
Uns ist aufgefallen, dass…
… Klimaschutz eine viel größere Rolle in Kaufbeuren spielen muss.
Unser Vorschlag:
• Clean-Ups
• Getrennte Mülleimer an Schulen / Mehr Mülleimer im öffentlichen Raum
• Autofreie Innenstadt
• Plastikfreie / Nachhaltigere Lebensmittel an Schulen
Mobilität
Uns ist aufgefallen, dass…
… unsere Mobilität nachhaltiger werden muss.
… der Nahverkehr dafür ansprechender gestaltet werden muss.
Unser Vorschlag:
• Fahrradwege ausbauen /Fahrradparkplätze
• Der vorhandene Nahverkehr sollte mehr beworben werden
• Digitale Verbindungsauskunft und Buchung von Tickets
Psychische Gesundheit
Uns ist aufgefallen, dass …
… psychische Krankheiten nur selten erkannt und behandelt werden.
… es sehr wenige Aufklärungsangebote gibt.
Unser Vorschlag:
• Workshops für Eltern, Lehrkräfte und junge Menschen
• Kampagne für mehr Akzeptanz
• Treffpunkte schaffen
Sicherheit
Uns ist aufgefallen, dass…
… wir uns in Kaufbeuren nachts allein unwohl fühlen.
Unser Vorschlag:
• Straßenbeleuchtung verbessern (mit Bewegungsmelder)
• Frauentaxis
• Prävention sexualisierter Gewalt
Beim Jahresgespräch mit dem Stadtjugendring, Stadtratsvertretern und Einzelpersönlichkeiten am 10.11.22 wurden diese Punkte mit allen Anwesenden diskutiert und priorisiert. Besonders unter den Punkten Mobilität, Nachhaltigkeit und psychische Gesundheit gab es hier große Schnittmengen bei allen Beteiligten und ich bin zuversichtlich, im nächsten Bericht mehr über Fortschritte in diesen Themen berichten zu können.
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit