Nachschau: Christina Haubrich, MdL, in Kaufbeuren

Christina Haubrich, MdL, war am 27.7.2021 in Kaufbeuren und besuchte dort mehrere Einrichtungen. Natürlich wollen wir euch die interessanten Infos nicht vorenthalten.

Besuch bei Varmeco

Siegfried Schmölz und Dr. Andreas Wimmer, beide Mitglieder der Geschäftsführung bei varmeco, informierten die Besucher, zu denen Stadträtin Ulrike Seifert gehörte, nicht nur über die technischen Innovationen der Firma, sondern auch über deren Werte und Zielsetzungen. 

Zur Begrüßung vor dem modernen Firmengebäude im Kaufbeurer Industriegebiet erläuterte Siegfried Schmölz, dass ein Unternehmen in aller erster Linie Gewinn erwirtschaften soll, dass aber auch andere Werte entscheidend das Handeln bei varmeco beeinflussen wie der Umgang mit den Mitarbeitern, Kunden und unserer Umwelt. 

Als Spezialist für intelligentes Wärmemanagement begann varmeco bereits früh damit, Warmwasser bedarfsgerecht über Wärmetauscher aufzubereiten. Das Frischwasser kommt dabei niemals mit dem als reinem Wärmeträger dienenden Wasser aus dem Pufferspeicher in Berührung. „Wasser ist ein Lebensmittel und sollte nicht über längere Zeit warm gelagert werden“, erklärte Dr. Andreas Wimmer: „Die Verschärfung der Hygienevorschriften haben geholfen, dass sich unsere Produkte durchsetzen.“Eine neue Entwicklung aus dem Hause varmeco ist die „eXergiemaschine“, mit deren Hilfe es möglich ist „nutzlose“ Wärme in „nutzbare“ Wärme umzuwandeln. Hierbei wird mit einer speziellen Wärmepumpe warmes Wasser, das z.B. aus dem Rücklauf von Kühlanlagen, einer Solaranlage oder einer Heiz-Wärmepumpe stammt, auf eine höhere Temperatur gebracht. So kann es beispielsweise zur Warmwasserbereitung genutzt werden. Die „eXergiemaschine“ ist prädestiniert für den Einsatz in Wohngebäuden und Betrieben wie Brauereien oder Großbäckereien.Auf die Frage von Ulrike Seifert, was sich ein Unternehmen wie varmeco in Bezug auf Auszubildende vom Bildungsstandort Kaufbeuren erwarte, antwortete Siegfried Schmölz: „Wir sehen uns selbst in der Verantwortung, gute Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen zu finden. Wir sind ein attraktiver Arbeitgeber, der auf die Bedürfnisse der Mitarbeitenden eingeht.“ 

Christina Haubrich zeigte sich beeindruckt von der Innovationskraft, die bei varmeco spürbar ist. Aus den Gesprächen nahm sie mit, wie sich politische Entscheidungen direkt auf Unternehmen auswirken können.

Besuch Junge Architekten „Supertecture“ 

https://www.supertecture.com/

Junge Studenten, vornehmlich aus dem Bereich Architektur, haben sich in Kaufbeuren zur gemeinnützigen Firma „Supertecture“ zusammengefunden. Gründer Till Gröner bringt hier junge Architekten und Ingenieure zusammen, die alle ehrenamtlich arbeiten und mit eigenständigen Projekten nachhaltige Hilfe in Entwicklungsländern leisten. Dazu zählt zum Beispiel der Bau eines sozialen Hotels, der Bau von Schulen und Klassenzimmern in Nepal und Tansania.Auch vor Ort haben sie ein denkmalgeschütztes Gebäude mitten im Zentrum von Kaufbeuren zur Verfügung gestellt bekommen, an dem sie nun gemeinschaftlich arbeiten und renovieren. Zahlreiche Unterstützung erfahren sie hierbei von Kaufbeurer Bürgerinnen und Bürger mit Sach- oder Geldspenden. Und auch der Kreis der mitwirkenden Studenten*innen wird immer größer.  Supertecture erfährt über die Bezirks- und Landesgrenzen hinaus immer mehr Zuspruch und Bekanntheitsgrad.

Christina Haubrich zeigte sich sehr beeindruckt von dem selbstlosen Engagement der jungen Menschen, ihrer Kreativität und Ideenreichtum, mit der sie ihre Projekte in die Hand nehmen und umsetzen. „Es ist toll zu sehen, wie junge Menschen Ihre Ziele umsetzen, Dinge in die Hand nehmen und einfach tun. Gemeinsam können sie etwas bewegen.

 

FamilyCentrum in Neugablonz

Wolfgang Groß, Stiftungsvorstand führte die Landtagsabgeordnete und Stadträtin Ulrike Seifert, Bündnis 90 / Die Grünen durch die Räumlichkeiten und erläuterte Ziele und Aufgaben des Hauses.

Vom Gebrauchtwarenladen, mit dem angrenzenden Möbellager und von der Stiftung zeigte sich die Landtagsabgeordnete sehr beeindruckt. „Die Atmosphäre und die Präsentation der vielen Waren machen einen Einkauf zu einem besonderen Erlebnis“ so Haubrich. Dabei erwähnte sie besonders den ressourcenschonenden Umgang mit gebrauchten Dingen. Sie werden nicht gleich weggeworfen, sondern einer sinnvollen Weiterverwendung zugeführt.

Wolfgang Groß schilderte eindrucksvoll die Entstehung der Stiftung „Nächstenliebe in Aktion“. Diese wurde 2016 unter der Trägerschaft von Humedica gegründet. Wolfgang Groß sieht seine Aufgabe darin, nicht nur Menschen in fernen Ländern zu helfen, sondern auch in seiner Heimatstadt Kaufbeuren Menschen zu unterstützen. „Hier finden Menschen Hilfe, Aufnahme und Beratungsangebote“, so Groß. 

Der Stiftung gehört der Gebäudekomplex in der Hüttenstraße mit Laden, Möbellager, Cafe, Seminarraum und Mietwohnungen. Die Einnahmen aus dem Verkauf der gespendeten Waren fließen in den Unterhalt und die Bewirtschaftung des FamilyCentrums.

Puppentheater Kaufbeuren

Bereits Anfang des Jahres plante die grüne Stadtratsfraktion einen Besuch im Puppentheater, um sich über die geplante Neuausrichtung des Vereins zu informieren. Wegen geltender Coronaregeln konnte das damals nicht stattfinden, wurde aber nun wie versprochen nachgeholt. Umso erfreulicher war es dann auch für die ehrenamtlichen Vereinsmitglieder, dass auch die Landtagsabgeordnete Christina Haubrich den Besuch begleitete. 

Theaterleiterin Katrin Keetman und die 1.Vorsitzende des Puppenspielvereins Ekatharina Sperling führten an diesem Abend vor und vor allem hinter die Kulissen und berichteten von ihrer Arbeit. Ausführlich schilderten sie dabei auch ihre Pläne, das am Standort Spielberger Hof aufgegebene Museum im Theater unterzubringen. “Das alte Museum bot uns keine Flexibilität und viele Stücke schlummerten schon immer nur im Depot. Mit dem Umzug der Sammlung ins Theater haben wir zukünftig die Möglichkeit, die einmalige Raabsche Sammlung besser und vor allem öfter präsentieren zu können. Eine Verteilung auf zwei Häuser können wir als Ehrenamtliche organisatorisch und personell auf Dauer nicht leisten”, erklärt Ekatharina Sperling den Besuchern. Wichtig sei es ihr zu betonen, dass kein einziges Exponat der Sammlung bisher veräußert wurde.

Katrin Keetman berichtete aus ihrem Alltag als Theaterleitung. Bisher seien nur Aufführungen mit Hand- und Stabpuppen möglich. Die Marionettenbühne sei nicht mehr auf dem Stand der Technik und auch aus Sicherheitsgründen nicht mehr bespielbar. Ein Neubau liege derzeit aber nicht in den Möglichkeiten des Vereins. Mit viel Liebe und Hingabe habe ḿan das Theater zuerst aus dem Dornröschenschlaf wecken müssen. “Wir haben das Theater in einem desaströsen Zustand übernommen. Die verschiedenen Kulissen und Stücke mussten in monatelanger Arbeit renoviert und sortiert werden, Motten, Mäuse und Marder haben wir endgültig aus dem Theater vertrieben. Im wahrsten Sinne des Wortes”, erzählt Keetman ausführlich.  Vor allem aber benötige sie für den Spielbetrieb neue ehrenamtliche Mitarbeiter. Es hätten sich schon einige Jugendliche gemeldet, aber auch die Senioren möchte sie ansprechen. “Um einen Spielbetrieb für Schulen und Kindergärten gewährleisten zu können, sind wir auf Ehrenamtliche, die nicht mehr im Berufsleben stehen, angewiesen.” so Keetman weiter. 

An Visionen mangelt es nicht. Der wunderschöne rote Saal soll für Veranstaltungen jeder Art offen stehen und auch das Haus soll auf jeden Fall offen für alle werden. Bürgermeister Oliver Schill meinte dazu: “Hier sind wir als Stadt mit ihrer Immobilienverwaltung gefragt. Mit kreativen Ideen und zukunftsweisenden neuen Strategien kann hier ein neuer Quartiertreffpunkt entstehen.”

Christina Haubrich würdigte das ungeheure Engagement des Vereins bei der Aufarbeitung und Neugestaltung des Theaters. “Alle Beteiligten bringen ihre Ideen ein und sind mit Herzblut bei der Sache. 60 Jahre Sammelleidenschaft und Theaterspiel von Alois Raab sind ein unbedingt zu erhaltendes Kulturgut”.

Katrin Keetman hofft auf eine strahlende Zukunft für das Kaufbeurer Puppenspiel. “Ich sehe mich als Brücke von Gestern auf Übermorgen”, sagt sie mit einem Lächeln, dem man anmerkt, dass ihr das Puppenspiel und der Verein am Herzen liegen.