Freiflächensolaranlage – Wenn, dann richtig!

Die Bauvoranfage zur Errichtung einer Freiflächensolaranlage am Petersruhweg beschäftigte unsere Fraktion im vergangenen Bauausschuss.
 
Ganz klar sind erneuerbare Energien ein wichtiger Zukunftsbaustein und elementarer Grundpfeiler zum Erreichen unserer Klimaziele.
 
Wir sollten aber die gesamte Fläche im Kaufbeuren Norden betrachten und nicht nur dieses Teilstück an Fläche. Das Landesentwicklungsprogramm gibt vor: Bündelung von Vorhaben auf der Fläche um Natur und Landschaft wenig zu beeinträchtigen. Freiflächensolaranlagen sollten auf möglichst vorbelasteten Flächen verwirklicht werden.
 
„Wir stehen hier in einem klaren Zielkonflikt. Natürlich wollen wir sauberer Energie nicht entgegenstehen. Doch die Entwicklung auf der gesamten Fläche ist für die Stadt Kaufbeuren elementar. Sensibler Umgang mit den begrenzten Stadtflächen ist das Gebot der Stunde“, so Oliver Schill, Bürgermeister.
 
Das heißt für uns: An erster Stelle sollte die Energiegewinnung auf vorhandenen Dächer verwirklicht werden. Dezentrale Erzeugung von Stromenergie vor Ort. Entweder die Bürger profitieren davon oder das regionale, kommunale Energieunternehmen. Die Wertschöpfung bleibt in der Stadt, in der Region.
Freiflächenanlagen für Solarstromgewinnung auf Ackerland und Grünland, die der Herstellung von Lebensmitteln wichtig sind, kommen für uns aktuell nicht in Frage. Geplant ist zwar die ökologische Aufwertung der Freiflächenanlage durch die Antragsstellerin. „Doch das sollte eigentlich selbstverständlich sein. Einen Umweltbericht schreibt die Bauordnung vor.“ bemerkt Marcus Kühl, Beauftragter für Umwelt und Mobilität des Stadtrates.
 
Die Fraktion stimmte deshalb gegen die Einleitung des Bauleitverfahrens. „Damit stimmen wir nicht gegen die Solaranlage. Sondern stellen den Antrag in eine Warteschleife zurück. Wie brauchen eigentlich eine Mehrfachnutzung von Stadtflächen. Zum Beispiel: Energie plus Arbeitsplätze plus Natur. Dies geht nur, mit dem Blick auf das Ganze und nicht nur auf ein Kuchenstück.“, so Ulrike Seifert, stellvertretende Fraktionssprecherin.