Euthanasiemorde in der NS-Zeit: Sich seiner Geschichte stellen. 24. Februar 2016 Stadträtin Ulrike Seifert, Fraktionsvorsitzende der Grünen, und Prof. Dr. Michael von Cranach, Kurator der Sonderausstellung „In Memoriam“ begrüßen die Delegation der Grünen aus Wasserburg am Inn. Mit dabei: Werner Gartner (SPD), Wasserburgs zweiter Bürgermeister, und Sonja Fehler, Leiterin des dortigen Stadtmuseums. In Memoriam. Delegation aus Wasserburg am Inn besucht Sonderausstellung im Kaufbeurer Stadtmuseum. Nicht nur Kaufbeuren, sondern auch Wasserburg am Inn war von den Euthanasiemorden während des Nationalsozialismus betroffen. Mehr als 700 Patienten und Bewohner aus den dortigen Einrichtungen wurden ermordet. Die Aufarbeitung dieser schrecklichen Verbrechen steht nach über 75 Jahren noch aus. Auf Antrag der Grünen wurde in Wasserburg nun der erste Schritt getan: Der dortige Stadtrat beschloss, eine umfassende, wissenschaftliche Dokumentation dieses Verbrechens erstellen zu lassen. Vor diesem Hintergrund wollten die Wasserburger Grünen mit einem Besuch in Kaufbeuren erfahren, wie sich andere Kommunen mit vergleichbarer Vergangenheit ihrer Geschichte stellen. Zusammen mit ihrem zweiten Bürgermeister Werner Gartner (SPD) und der Leiterin des Museum in Wasserburg, Frau Sonja Fehler, besuchten die Wasserburger Grünen mit den Ortssprechern Steffi König und Klaus Wimmer an der Spitze die Sonderausstellung „In Memoriam“ hier im Stadtmuseum Kaufbeuren. Begrüßt wurde die Delegation von Stadträtin Ulrike Seifert, Fraktionsvorsitzende der Grünen, und Prof. Dr. Michael von Cranach, dem Kurator der Sonderausstellung. Die Ausstellung „gibt den Opfern ein Gesicht, Menschen, denen im Namen einer sich menschlich genannten Psychiatrie unsägliches Leid angetan wurde“, so Professor von Cranach, der die Delegation auch selbst durch die Ausstellung führte. Mit von Cranach als Leitender Ärztlicher Direktor stellte sich das Bezirkskrankenhaus Kaufbeuren und damit auch Kaufbeuren selbst der Aufarbeitung der eigenen Geschichte im Nationalsozialismus. „Der Besuch in Kaufbeuren hat sich rundum gelohnt“, resümierte Steffi König. „Mit dieser hervorragenden Ausstellung hat Kaufbeuren ein Zeichen für die Aufarbeitung der NS-Zeit gesetzt.“ Mit Blick auf den jüngst erschienenen Band der Kaufbeurer Schriftenreihe „Kaufbeuren unterm Hakenkreuz“ ergänzte Grünen-Sprecherin Steffi König: „Wir nehmen mit nach Wasserburg, dass hier in Kaufbeuren die verschiedenen Akteure die Aufarbeitung der Geschichte zusammen voranbringen wollen, also sowohl Einzelpersonen wie Professor von Cranach, als auch Institutionen wie das Stadtmuseum mit seinem Freundeskreis, Stadtarchiv und Heimatverein.“
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