„Die Gerechtigkeit, sie ist die oberste Tugend des Politischen.“ Julian Nida-Rümelin

Liebe Freundinnen und Freunde,
die Gerechtigkeit ist ein Leitgedanke, der mich von klein auf antreibt. Schon früh habe ich gesehen, dass es Gerechtigkeit vor allem dort gibt, wo sich Menschen finden, die sich tatkräftig für andere, für Schwächere und Benachteiligte einsetzen. Deshalb habe ich mich bereits als 14-Jährige in der offenen Behindertenarbeit beim Malteser Hilfsdienst in meiner Heimatstadt engagiert.
In meiner breit gestreuten beruflichen Laufbahn in der IntensivPflege, in der supervisorischen Begleitung und im Coaching vor allem im pflegerischen, palliativen, sozialpädagogischen und pastoralen Feld zeigte sich die Wichtigkeit guter Rahmenbedingungen für Engagement und Resilienz der Mitarbeitenden.


Rahmenbedingungen werden politisch ausgehandelt und umgesetzt. Deshalb bewerbe ich mich für die Bezirkstagswahl als Direktkandidatin im Stimmkreis 708 Kaufbeuren. Seit den Kommunalwahlen 2020 bin ich erfolgreich 3. Bürgermeisterin in Aystetten und Kreisrätin. Im Kreistag Augsburg Land habe ich u. a.
dafür gesorgt, dass Eltern sich finanziell ein Starterpaket Mehrwegwindeln für ihr Baby leisten können.


Jetzt auch noch Bezirk? Jetzt auch noch Bezirk!
Der Bezirk Schwaben ist u. a. zuständig für die Unterstützung und Förderung unserer Mitmenschen, die auf Hilfe angewiesen sind. Mit knapp 860 Millionen Euro im Jahr 2021 förderte er Maßnahmen für die Hilfe zur Pflege, für Inklusion und die Teilhabe von Menschen mit Behinderung, für Beratung und Sozialpsychiatrische Dienste im ambulanten und stationären Bereich. Hier möchte ich Verantwortung übernehmen und mich mit meiner beruflichen, ehrenamtlichen und politischen Erfahrung einbringen.
Meine Berufstätigkeit habe ich seit meiner Wahl zur 3. Bürgermeisterin und Kreisrätin aufgegeben, um meinen Verpflichtungen nicht nur gerecht zu werden, sondern auch innovativ und ökologisch nachhaltig für die Bürgerinnen und Bürger zu wirken. Dadurch habe ich die notwendigen Zeitressourcen, Erfahrung und Vernetzung.


Weshalb Kaufbeuren mit Stimmkreis 708?
Stephanie Schuhknecht MdL hat mein Interesse für eine Kandidatur fürs Unterallgäu geweckt und ich bin angefragt worden. Mit dem Stimmkreis 708 verbinden mich frühere verwandtschaftliche Beziehungen, die Nachbarschaft zu meinem Heimatlandkreis und die gemeinsamen Bemühungen um die Reaktivierung der Staudenbahn bis Markt Wald bzw. bis Bad Wörishofen. Außerdem schätze ich die reiche Kulturlandschaft und nicht zuletzt die Kaufbeurer Integrationsleistung nach dem 2. Weltkrieg mit Neugablonz.


Gute Rahmenbedingungen für die Teilhabe aller voranbringen
Wir GRÜNE sind eine Partei der Ermöglichung, des Möglich-Machens. In diesem Zusammenhang liegt mir die praktikable Umsetzung des Bayerischen Teilhabegesetzes besonders am Herzen. Menschen mit Behinderung haben demnach ein Recht darauf, dass ihnen die Teilhabe mit der Eingliederung in den ersten Arbeitsmarkt, die Teilhabe an Bildung (ab der Kinderkrippe, in den Regelschulen, Ausbildung und Uni) und die soziale Teilhabe ermöglicht und verbessert wird. Aber was nützt einem Menschen mit Behinderung das Recht auf Teilhabe, die aufwändige Gesamtplanung der Unterstützung und Selbstbestimmung, wenn er / sie keine geeignete Wohnung findet und niemanden, der als Alltagsbegleitung und Assistenz die Teilhabe ermöglicht? Wenn er für die Berufstätigkeit im ersten Arbeitsmarkt zwar eine Assistenz über das Teilhabegesetz finanziert bekommt, die Assistenz in der Kantine und beim Toilettengang aber von seinem Pflegegeld abgezogen wird? Wenn die Beantragung von Leistungen so kompliziert ist, dass er eine Betreuungskraft braucht, die beim Ausfüllen hilft, und online gar nichts geht?
Wir müssen Anträge vereinfachen, leichte Sprache, barrierefrei machen, online zugänglich. Echte
Teilhabe muss die Pause, den Toilettengang mit einschließen …
Im Hinblick auf den Fachkräftemangel müssen die Rahmenbedingungen für das Fachpersonal, für pflegende Angehörige, für Ehrenamtliche verbessert werden. Gute Arbeitsbedingungen, arbeitserleichternde Ausstattung, z. B. in den verschiedenen Wohnformen, in den Bezirkskliniken, ihren Tageskliniken und Ambulanzen sowie in den Beratungsstellen; Erweiterung von ambulanten, von niederschwelligen Angeboten, Barrierefreiheit überall – das wird immer wichtiger, liebe Freundinnen.

Meine Aufmerksamkeit gilt auch Kindern, Jugendlichen und Seniorinnen
Corona hat gezeigt, es braucht die schnell erreichbaren sozialpsychiatrischen Beratungsstellen für psychisch kranke Kinder und Jugendliche. Ich möchte mich dafür einsetzen, dass es auch auf dem Land mehr wohnortnahe Anlaufstellen mit Unterstützungsangeboten für psychisch erkrankte Kinder und Jugendliche und ihre Familien gibt.
Senior*innen dürfen wir nicht übersehen, die aus Scham keine Hilfe in Anspruch nehmen, deren Rente für ihren Lebensunterhalt nicht ausreicht, die im Alter die Pflege ihres Partners übernehmen, sonst wie in Not geraten oder über ihre psychischen und physischen Grenzen hinaus belastet sind.
Hier verdient z. B. die Blaue Blume in Kaufbeuren weiterhin Förderung.


Ich will mich für inklusive Bildung und Kultur stark machen.

Zu den überregional bedeutsamen Kulturträgern zählt neben Kloster Irsee das Schwäbische Jugendsinfonieorchester mit seiner musischen Jugendarbeit. Gerade die Corona-Pandemie hat deutlich gemacht, wie verletzlich der Kulturbetrieb, die Kulturschaffenden und letztlich unsere Gesellschaft sind, wenn keine kulturellen Veranstaltungen möglich sind. In der jetzigen Krise ist es notwendig, nicht an Kultur und Bildung zu sparen, sondern mindestens die bisherigen Förderungen zu halten und im Jugendbildungsbereich noch zu verstärken. Unerlässlich sind ebenso inklusive Kulturveranstaltungen, dafür möchte ich mich gleichfalls einsetzen. Bei der Förderung der Schwäbischen Jugendbildungs- und Begegnungsstätte Babenhausen denke ich an Fortbildungen der Medienfachberatung Schwaben zu jugendpolitischen Themen, zu Partizipation und Demokratie. Möglicherweise gelingt es damit, dass endlich flächendeckend in den Kommunen Jugendräte
etabliert werden.
Genauso wichtig ist mir die Erinnerungskultur gerade in Irsee und Kaufbeuren. Der Bezirk sollte dem Antisemitismus, dem Rassismus und der Diskriminierung in jeder Form mehr Kultur entgegenstellen, die Vielfalt hervorheben. Der Bezirk ist bunt, liebe Freundinnen und Freunde!


Klimaziele im Bezirk engagiert anpacken und umsetzen
Im Kreistag haben wir GRÜNE einen Klimacheck für alle Neubauten und Sanierungsmaßnahmen der Landkreis-Liegenschaften eingeführt. Das kann auf die Bezirks-Liegenschaften übertragen
werden. Energieeffizienz, PV-Anlagen auf jedes geeignete Dach und erneuerbare Energien im Wärme- und Stromsektor sind das Gebot der Stunde. Den CO 2 -Fußabdruck mittels scope 1 – 3 zu ermitteln ist wichtig, aber das stellt nur fest was ist.
Wir müssen besser werden, nachhaltiger.

Über mich
Ich bin 1958 in Stuttgart geboren und in Schwäbisch Gmünd aufgewachsen. Die Stadtranderholungen, zunächst als Kind, später als Betreuerin, waren tolle Erfahrungen von Natur und Gemeinschaft. Besonders prägend aber waren das ehrenamtliche Engagement beim Malteser Hilfsdienst, zunächst in der offenen Behindertenarbeit, dann Sanitätskurs, Aufbau der Rettungswache und RTW-Einsätze am Wochenende. Praktika im Krankenhaus und die Ausbildung zur Krankenschwester folgten als logische Fortführung meiner Begeisterung, Menschen in Krankheit und Extremsituationen beizustehen, zu helfen und Verantwortung zu übernehmen.
1983 bin ich als Krankenschwester für Interne Notfall- und Intensivmedizin ans damals neue KZVA-Klinikum Augsburg gekommen, um die kardiologische Intensivstation zu eröffnen. Nach meiner Heirat und Familienzeit (1 Sohn, 1 Tochter) sah ich mein Engagement für Menschen mit Bedarfen mehr im psychologischen und im spirituellen Kontext und übernahm als Mitglied der Gremien „Supervision im pastoralen Feld“ und „Geistliche Begleitung“ der Diözese Augsburg sowie freiberuflich als Supervisorin und Coachin mit Mitarbeitenden in Care-, Palliativ-Care- und sozialpädagogischen Berufen Verantwortung.
2016 – 2017 erfolgte eine Weiterbildung zur SimA®-Gruppenleiterin (Selbständig im Alter, SimA®- Akademie Fürth), ein wissenschaftsbasiertes psychomotorisches Programm zur Demenz-Prävention, und Kursangebote bei der VHS Augsburg-Land.
Seit 2018 bin ich Mitglied bei den GRÜNEN, habe den Ortsverband in meinem Wohnort Aystetten neu gegründet bzw. reaktiviert, war bis 2021 OV-Sprecherin, habe monatliche Stammtische organisiert und u.a. dazu die Bayerischen MdLs eingeladen. Ich bin LDK- und Bezirks-Delegierte, Mitglied der Bezirks-AG FRAUENVOLLMACHT und Jury-Mitglied des Frauen-Preises„FRIEDA“.
Bei den Kommunalwahlen 2020 habe ich als Bürgermeisterkandidatin aus dem Stand 9,2 % der Wähler*innen-Stimmen geholt und insgesamt mit überdurchschnittlichen 19,3 % für die GRÜNEN 3 Sitze im Gemeinderat. Seit 2020 bin ich Kreisrätin und im Kreistag Mitglied des Bauausschusses und des Werkausschusses des Abfallwirtschaftsbetriebs des Landkreises Augsburg. Außerdem bin ich Verbandsrätin im Zweckverband KZVA (Krankenhauszweckverband Augsburg, d. h. Augsburg- Stadt und Landkreis, der die Übergabeverpflichtungen zur Uni-Klinik abwickelt) und des ZRF, Zweckverband für Rettungsdienst und Feuerwehralarmierung. Hier arbeiten die Stadt Augsburg, die Land- und Verbandsräte der Landkreise Augsburg-Land, Aichach-Friedberg, Dillingen und Donau-Ries zusammen.
Als Kreisrätin wurde ich 2021 in den Vorstand des BRK Kreisverband Augsburg-Land als Beirätin berufen.


Privat engagiere ich mich in Aystetten beim FFW-Verein und bin Beirätin im Vorstand des örtlichen Kneipp-Vereins. Außerdem bin ich Fördermitglied der Cappella Aquileia, dem Festival-Orchester der Opernfestspiele Heidenheim.
Mich zeichnet aus, dass ich mich schnell in Themen vertieft einarbeiten kann, dass ich ein sehr gutes Zeitmanagement habe und bei aller Empathie und Zugewandtheit, ein wirtschaftlich-technisches Verständnis besitze. Das schützt besonders in den Gremien mit sozialen Belangen davor, dass unter dem Primat des Sozialen überteuerte Maßnahmen zum Zuge kommen. Ich besitze einen unverstellten Blick auf die Themen im Bezirk, weil ich keine berufsbedingten oder privaten Interessen verfolge. Die LAG Inklusion freut sich über meine Bewerbung.
Mir sind Lebensqualität, das bedeutet für mich auch alle Bemühungen um Klimaschutz, um den Erhalt der Artenvielfalt und der Ökosysteme, und die Teilhabe aller sehr wichtig. Dafür setze ich mich ein und will aus meinen Erfahrungen für euch, für die Bürger*innen Teilhabe, Lebensqualität und Klimaschutz weiter voranbringen.
Ich will für euch antreten, dass das Unterallgäu im Bezirkstag GRÜN vertreten wird. Wenn ich gewählt werde, möchte ich euch regelmäßig aus dem Bezirkstag berichten, auch von euch hören, was ansteht, und dazu gerne zu euren Treffen kommen.

Herzlichst eure
Ursula Reichenmiller-Thoma

GRÜNE Kreisrät*innen des Bauausschusses beim Spatenstich für das Paul-Klee-
Gymnasium Gersthofen am 11.06.2021
GRÜNE Kreisrät*innen des Bauausschusses beim Spatenstich für das Paul-Klee-
Gymnasium Gersthofen am 11.06.2021
Der Anfang ist gemacht: Anpflanzung eines GRÜNEN „Naschgartens“ in
Aystetten
Beim BRK-Flugtag für Menschen mit Behinderung in Schwabegg
am 02.07.2022. Links Bezirksrätin Annemarie Probst, die mich
begleitete.