Chancengleichheit: Darf’s ein bißchen mehr sein? 3. März 20162. März 2016 Zum Internationalen Frauentag am 08.03.2016. Die aktuelle Diskussion über Frauen, Frauenrechte und sexualisierte Gewalt zeigt auf wie wichtig es ist, grundlegende Themen der Geschlechterpolitik nicht aus den Augen zu verlieren. Was heißt Frauenarbeit? Was bedeutet Gender? Wie werden Frauenrechte umgesetzt? Diese Fragen wollen wir gemeinsam klären und über Aktuelles sprechen. Beim Gesprächsabend mit Stadträtin Ulrike Seifert am 8. März 2016, 20 Uhr, im Regionalbüro Barbara Lochbihler, Ludwigstraße 38 in Kaufbeuren. Alle Frauen sind herzlich willkommen. „Solange wir einen Frauentag feiern müssen, bedeutet das, dass wir keine Gleichberechtigung haben. Das Ziel ist die Gleichberechtigung, damit wir solche Tage nicht mehr brauchen”, stellt MdEP Viviane Reding fest. Der Internationale Frauentag ist damit immer noch Anlass, auf bestehende alte und neue Ungleichheiten aufmerksam zu machen. Nicht erst seit der Berichterstattung zu den sexualisierten Übergriffen in der Silvesternacht in Köln und in anderen deutschen Städten hat das Thema „Gleichstellung“ in der öffentlichen Debatte plötzlich eine ungeahnte Konjunktur erlangt – befördert vor allem von Protagonisten, die bisher nicht gerade als Vorkämpfer für die Rechte der Frauen aufgefallen sind, bzw. die Ereignisse ganz offen für rassistische Propaganda ausnutzen wollen. Wir brauchen auch eine Diskussion darüber, dass Menschen aus bestimmten gesellschaftlichen Prägungen ihrer Herkunftsgesellschaften heraus Frauenbilder mitbringen, die – aus unserer Sicht vermeintlich längst überwundene – patriarchale bzw. sexistische Einstellungen und Verhaltensmuster transportieren. Doch auch unsere deutsche und bayerische Mehrheitsgesellschaft ist im Kern noch weitaus stärker von patriarchalen Strukturen geprägt, als es auf den ersten Blick den Anschein hat. Es gibt 2016 viele gute Gründe sich verstärkt Frauenanliegen und Themen zu widmen: Die Ereignisse der Silvesternacht in Köln verdeutlichen, dass wir uns für den Schutz vor Gewalt stark machen müssen – egal von wem sie ausgeht und #ausnahmslos. Frauen sollen endlich gleichen Lohn für gleiche und gleichwertige Arbeit bekommen und nicht mehr den Großteil der unbezahlten Sorge- und Pflegearbeit leisten müssen. Geflüchtete Frauen brauchen Schutz und Unterstützung für ein selbstbestimmtes Leben. Mit einfachen und plumpen Parolen wie „Schützt unsere Kinder!“ oder „Gender verschwendet Steuergelder!“ wird Stimmung gemacht, gegen alles was auch nur nach Gleichberechtigung oder Selbstbestimmung riecht. Diesem Rollback müssen wir entgegentreten!
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