Wie wir die Wertach retten können – Bericht vom Infoabend mit Peter Konrad

Wertach Kaufbeuren naturnah Naherholung

Jahrzehntelange Bearbeitung mit Maßnahmen gegen ihren natürlichen Lauf haben den Zustand der Wertach stark beeinträchtigt. Wie wir unseren Stadtfluss wieder naturnäher und besser für die Artenvielfalt gestalten, aber auch für die Naherhohlung wieder attraktiver machen können, besprachen am vergangenen Dienstag Uli und Olli mit Peter Konrad („Allianz Lebensraum Wertachtal“/Fischereiverein KF, Stadtratskandidat) im Hotel Hasen.

Kaufbeuren ist Wertachstadt und zwar nicht die einzige, aber eine, die ganz besonders sich historisch und kulturell mit der Wertach identifiziert. Peter Konrad macht sich schon seit einiger Zeit nicht nur Sorgen um die Wertach als Lebensader Kaufbeurens, sondern setzt sich aktiv für ihren Schutz ein:

„Als Fischer bin ich am und im Wasser zuhause. Mein Herz schlägt für die Wertach. Ich will unsere Wertach ökologisch auf Vordermann bringen und für Naherholung aufwerten. Denn ich möchte, dass in Zukunft unsere Kinder und Enkel wieder mit Stolz `Buron am Wertachstrand ́ singen.“

Nach der Iller ist die Wertach der zweitgrößte in den Allgäuer Alpen entspringende Fluss. Aus zwei kleinen Gebirgsbächen bildet sie sich bei Bad Hindelang als typischer Gebirgs- und Voralpenfluss. Doch die ursprüngliche, natürlich gewachsene Form mit sich ständig verlagerndem Flussbett und ausgedehnten Auen mit Schotterbänken ist nur noch im Oberlauf erhalten. Schon bei der gleichnamigen Marktgemeinde Wertach ist der erste künstliche Damm, der den Grüntensee aufstaut, ab Marktoberdorf wurde der Lauf der Wertach rigoros begradigt und der Zustand durch weitere Stauseen und industrielle Nutzung und Überdüngung verschlechtert. Spätestens ab Schlingen ist die Wertach ein weitgehend toter Fluss, der nur noch als Verbindung der verschiedenen Stauseen dient.

Kaufbeuren kann: die Wertach retten – Kaufbeuren muss es nur auch tun!

Dass das auch anders sein könnte, weiß nicht nur Peter Konrad. So gibt es einen Gewässerentwicklungsplan des WWA Kempten und ein ISEK-Gutachten, die beide ungenutzt in der Schublade verschwanden. Da es klare Vorgaben der EU für den ökologischen Zustand von Fließgewässern und Seen gibt, die bis spätestens 2027 erfüllt werden müssen, sind auch Fördermittel von Land und Bund abrufbar.

Hier liegt ein großes Potential für die Stadt Kaufbeuren, wichtige Maßnahmen für die Natur und insbesondere die Artenvielfalt zu ergreifen – und gleichzeitig den identitätsstiftenden Fluss in Sachen Naherholung und Wohnumfeld aufzuwerten. Städte wie Kempten und Immenstadt haben die Iller naturiert, in München kümmert man sich um die Isar, die Aeschach in Leutkirch wird ebenso wieder wertgeschätzt wie die Würm in Allach, der Hachinger Bach in Perlach oder die Wertach in Augsburg.

Mit Oliver Schill als Oberbürgermeister und einer starken grünen Fraktion, in der viele engagierte Menschen wie Peter Konrad ihre Expertise und Fähigkeiten einbringen können, wird auch in Kaufbeuren die Wertach nicht links liegen gelassen, sondern als Chance begriffen. Ideen und konrete Maßnahmen sind schon längst vorhanden, sie müssen nur umgesetzt werden!

Stadtratskandidat auf der grünen Liste für Kaufbeuren 2020: Peter Konrad

Platz 22: Peter Konrad, 59 Jahre, Zollbetriebsinspektor