Aus Zwei mach Eins. Die Hospitalstiftung geht neue Wege.

Die Kaufbeurer Hospitalstiftung kümmert sich um die Betreuung älterer und pflegebedürftiger Menschen. Dabei geht die Stiftung neue Wege gehen und plant einen Neubau.

Das Besondere daran ist die Flexibilität in der Nutzung. Das Konzept wurde in dieser Woche sowohl im Verwaltungs-, als auch im Bauausschuss vorgestellt. Zunächst sollen in dem geplanten Neubeu seniorengerechte Wohnung entstehen, die komplett barrierefrei sind und eine Art betreutes Wohnen ermöglichen. Ein Teil dieser Wohnungen kann – sollte es nötig werden – direkt in Pflegezimmer umgewandelt werden. Dies nach dem Prinzip „aus Zwei mach Eins“. Das bedeutet, aus einer Wohnung können zwei Pflegezimmer entstehen. Der Neubau soll direkt neben dem bestehenden und bewährten Pflegeheim der Hospitalstiftung im Gartenweg entstehen. Durch die direkte Verbindung kann auf die bestehende Infrastruktur zurückgegriffen werden.

Fraktionsvorsitzende Ulrike Seifert
Fraktionsvorsitzende Ulrike Seifert

Im Bauausschuss lobte Ulrike Seifert das Konzept der Hospitalstiftung ausdrücklich. Denn es enthält klare Zielsetzungen und leitet daraus sauber konkrete Maßnahmen ab. „Solche Konzepte als Planungsgrundlage würde ich bei mir bei anderen Vorhaben ebenso wünschen“, so die Fraktionsvorsitzende Seifert. „Auch die Darstellung mit Modellfotos ist vorbildlich. Sie ermöglicht eine konkrete Vorstellung der Planung. Dies würde ich für andere Bauvorhaben ebenfalls begrüßen.“

Seniorengerecht heißt: Die Bedürfnisse von Seniorinnen und Senioren stehen im Mittelpunkt des Vorhabens. „Deshalb sollten Senioren sollten auch an der weiteren Planung beteiligt werden“, meinte die Fraktionsvorsitzende der GRÜNEN. „Dies zum Beispiel über den Seniorenbeirat oder mit einer Beteiligung von Mietinteressenten. So könnten Ideen und Vorstellungen der zukünftigen Nutzer in die Planungen einfließen.“

Als Anregung kam ein Verweis auf die Mobilität von Senioren. Sei es mit dem Fahrrad oder dem E-Bike, dass auch vor Ort untergebracht werden muss. Die Umgebung des Quartiers und des Hausumfeldes, zum Beispiel der kombinierte Rad-Fußweg an der Augsburger Straße sollte ebenfalls auf Seniorentauglichkeit überprüft werden.

Schill, Oliver. 300 px
Fraktionsvize Oliver Schill

Auch im Verwaltungsausschuss zuvor gab Fraktionsvize Oliver Schill bereits wichtige Hinweise für die weitere Planung. So gab er zu bedenken, dass seniorengerechtes Wohnen nicht bedeutet, dass die Bewohner kein Auto haben. Er bat deshalb darum, sich der Stellplatzproblematik noch einmal anzunehmen. Ergänzend schlug Schill vor, einen Carsharing-Standort zu integrieren. Aufgrund der Größe des zu erwarteten Neubaus und seiner direkten Wirkung an der Augsburgerstraße ist für Fraktionsvize Schill die Planung – ohne jede Frage – ein Fall für den neuen Gestaltungsbeirat. „Wir sollten hier mit gutem Beispiel vorangehen und die bestmögliche Qualität anstreben, wenn es um die Wirkung für unser Stadtbild geht. Schließlich ist die Augsburgerstraße eine Einfallstraße. Der Neubau wird damit zur Visitenkarte für unsere Stadt.“