Fairness fängt bei uns an.

Bundestagsabgeordneter Uwe Kekeritz zu Besuch in Kaufbeuren. Der Experte für Entwicklungspolitik machte klar: Handelspolitik ist der Schlüssel zu einer fairen Welt.

„Wir haben zur Zeit neben der Stadt Kaufbeuren, 20 Händler, neun Gastronomiebetriebe, fünf Organisationen und Vereine sowie acht Schulen, die Produkte aus fairem Handel anbieten“, freuen sich Ulrike Seifert (Grüne Kaufbeuren) und Marita Knauer (Steuerungsgruppe Fairtrade Town Kaufbeuren).

Besonders hob Knauer die Technikerschule hervor, die bald als „Fairtrade School“ ausgezeichnet werden soll. Darüber hinaus bereitet die Steuerungsgruppe derzeit einen Flyer vor und Otto Stiegler erstellt eine Homepage. Im kommenden Jahr steht dann die Erneuerung des Titels Fairtrade Town an und es ist ein Popmusical über fairen Handel geplant.

„Das ist ein ganz tolles Engagement, hier in Kaufbeuren. Ganz im Sinne des Grundsatzes ‚global denken, lokal handeln‘ müssen wir hier bei uns etwas verändern, um das Leben der Menschen in den sogenannten Entwicklungsländern zu verbessern“, erklärt Uwe Kekeritz. Der Grünen-Politiker und gebürtige Allgäuer, der seit 2009 dem Bundestag angehört und entwicklungspolitischer Sprecher seiner Fraktion ist, war auf Einladung der Steuerungsgruppe und des grünen Ortsverbandes nach Kaufbeuren gekommen.

Faire Handelsbedingungen sind zentral, um die seit der Kolonialzeit bestehenden, systematischen Abhängigkeiten der sogenannten Schwellen- und Entwicklungsländern von den Industrienationen zu beenden, ist Kekeritz überzeugt. „Ibrahim, ein Bauer aus Burkina Faso hat mir erzählt, dass er und seine Familie eigentlich von ihrer kleinen Landwirtschaft mit einer Kuh, zwei Ziegen und etwas Gemüse leben könnten. Doch billiges, subventioniertes Milchpulver aus Europa zerstört ihre Lebensgrundlage“, berichtet Uwe Kekeritz.

„Es ist nur logisch, dass sich Menschen, deren Lebensgrundlage wir zerstören dann auf den gefährlichen Weg zu uns nach Europa machen. Wenn wir die Bekämpfung von Fluchtursachen wirklich ernst nehmen, müssen wir unsere Politik ändern, unter anderem durch ein Ende der schädlichen Subventionen für die Agrarindustrie“, fordert Kekeritz.